Der Apfelkopf



Hier ist eine Übersetzung aus dem Buch „Chihuahuas“ (1958) der Engländerin Hilary Harmer, die ca. 30 Jahre Chihuahuas züchtete („Aztec Chihuahuas“) und auch eine Weile in Mexiko lebte, wo sie die Geschichte und den Ursprung der Rasse eingehend erforschte.

„Kapitel 2

Interpretation des Rassestandarts und erbliche Fehler

...KOPF UND SCHÄDEL

`Ein gut gerundeter „Apfel-Kuppel“ - Schädel mit oder ohne Fontanelle, Wangen und Kiefer trocken, Fang mässig kurz, leicht zugespitzt. Ausgeprägter Stop´

Den Schädel beschreibt man am besten so, dass er die Form eines Kochapfels haben und nicht komplett rund wie ein Ball sein sollte. Mit anderen Worten, der Schädel sollte eine unregelmässige Rundung aufweisen, mit etwas mehr Abstand zwischen den Ohren als zwischen den Augen.
Ein hervorstechendes Hinterhauptbein gibt es nicht, aber zwischen den Ohren befindet sich eine breite Kuppel. Die Augenhöhlen sind gross und in hervorstehende knöchernde Erhöhungen eingefasst. Die Augen sollten weit auseinander stehen aber niemals hervorquellen.
Wenn man eine Linie durch die Mitte der Augen, die Mitte des Stops und den unteren Ansatz der Ohren ziehen würde, sollte alles auf der selben geraden Linie sitzen.
Der Fang sollte in einen Winkel von 110 ° verlaufen, einen guten Stop formend; aber der Winkel sollte nie so übertrieben sein, dass er die Luftwege der Nasenlöcher eindrückt. Der Fang sollte am Ende weder nach oben, nach unten gebogen, oder in der Mitte gebogen sein. Er solle etwas zugespitzt und mittellang sein, weder rüsselartig lang und dünn noch verkümmert.
Die meisten Chihuahuas haben etwas, das man eine „Molera“ nennt, eine amerikanische, falsch ausgesprochene Version des spanischen Wortes „Mollera“, das sich heute eingebürgert hat. Dies ist ein Bezeichnung für eine kleine offene Fontanelle und ab und an gibt es mehrere solcher kleinen Öffnungen im Schädel eines Hundes im Wachstum. Sie wachsen nicht komplett zusammen. Eine grosse Molera kann für einen Chihuahua gefährlich sein, denn ein unbeabsichtigter harter Schlag auf den Kopf auf diese weiche Stelle kann möglicherweise fatal enden. Der Chihuahua ist die einzige Hunderasse mit dieser Veranlagung.

AUGEN

`Voll, rund aber nicht hervorquellend, gut auseinander stehend, dunkel oder rubinrot. (Helle Augen sind bei hellen Farben zulässig).`

Die Augen sind eines der attraktivsten Besonderheiten des Chihuahuas. Sie sind gross, rund und gut auseinander stehend. Ihre Schönheit wird noch verstärkt, wenn die Augenränder dunkel sind, so dass sie sogar noch grösser erscheinen. Helle Augen gehen immer mit einer hellen Nase einher. Die Augen sollten fast so gross sein, wie die Nase.

OHREN

`Gross in einem Winkel von 45° angesetzt; dies gibt Abstand zwischen den Ohren.`

Die Ohren des Chihuahuas werden aufrecht getragen und stehen in einem Winkel von 45 ° in der Vertikalen vom Kopf ab. Sie sollten gross mit leicht zugespitzten Spitzen sein, niemals gerundet oder fledermausförmig. Wenn der Hund sich in Ruhestellung befindet, sitzen die Ohren etwa 60° in der Vertikalen am Kopf oder wenn man von den Zeigern einer Uhr ausgeht, auf zehn Minuten vor zwei.
Wenn man eine Linie von einer Ohrspitze zur anderen zieht, sollte die Kuppel auf dem Kopf etwa 1,27 cm unter dieser Linie sein. Die Ohren sollten nicht oben auf dem Kopf sitzen, wie z.B. beim Foxterrier, doch sollten Chihuahuas keine so grossen Ohrläppchen haben, wie der English Toyterrier. Die sollten unter keinen Umständen vom Ansatz an nach vorn fallen, sondern seitlich abstehen.

FANG

`Mittleres Scherengebiss`

Viele Chihuahuas haben keine besonders guten Zähne, aber es gibt einige Blutlinien mit perfekten Gebissen. Vorausgesetzt, dass die Kieferknochen korrekt sind, sollte ein älterer Hund nicht zu streng bewertet werden, wenn ihm ein oder zwei Zähne fehlen., besonders dann nicht, wenn er ansonsten ein guter Rassevertreter ist. Von einem mittleren Scherengebiss spricht man, wenn die oberen Schneidezähne gerade eben die unteren Schneidezähne überlappen.