Ja, die lieben Nachbarn

es ist jetzt schon sechs Jahre her, seit wir unseren ersten Chihuahua bekommen haben. Woran wir in unserer großen Freude damals nicht gedacht haben, war, wir hätten unseren Vermieter um Erlaubnis fragen müssen.

Aber keiner sagte etwas, alle freuten sich, wenn sie unseren Hund sahen. Dann kamen noch drei andere dazu. Auch das fanden alle ganz toll.

Da unsere Hunde anschlagen, wenn jemand ins Haus kommt, eines Nachts auch drei Jugendliche vertrieben haben, die bei uns einsteigen wollten, waren alle begeistert.

Eine tolle Alarmanlage, war die allgemeine Meinung. Nun habe ich auch öfter Welpen zum Aufpäppeln da, was auch bekannt ist.

Sechs Jahre geht das nun schon gut.

Eines Tages bekamen wir von unserem Vermieter ein schreiben. Die Nachbarn hätten sich beschwert. Das Bellen und Wimmern der Hunde würde stören. Außerdem würde es im Treppenhaus stinken.Diese würde ein friedliches Zusammenleben nicht möglich machen.

Nun muß ich sagen, das wir schon 30 Jahre und die letzten neu zugezogenen Mieter auch schon gut sieben Jahre hier wohnen.

Wir haben eigentlich auch ein sehr gutes Verhältnis zu allen. Die Hunde hört man den ganzen Tag nicht, es sei denn, es kommt jemand. Und winseln tun sie schon gar nicht.

Wir haben dann ein Schreiben aufgesetzt, in dem die Mieter bestätigen, daß sie sich nicht durch unsere Hunde belästigt fühlen.

ALLE haben es unterschrieben. Dieses Schreiben haben wir dann an unseren Vermieter geschickt. Bis heute haben wir nichts mehr davon gehört.

Nie hätte ich meine Hunde abgeschafft. Lieber wäre ich ausgezogen und hätte mir eine Wohnung gesucht, wo Hunde erwünscht sind.

Es stimmt der Spruch, "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn´s dem bösen Nachbarn nicht gefällt."

 

D. Weinrich / Aug. 2001