Vicky
Hallo liebe Leute,
ich bin eine Großenkelin von Amaly von Grassy Valley. Dusty ist mein
Opa und mein Vater ist der berühmte Quinto, auf den ich sehr stolz bin.
Auch Holly, meine Mutter war sehr schön.
Ich war noch sehr jung, da holte mich mein Frauchen von meinen Spielkameraden
weg und brachte mich in ein anderes Zimmer. Dort saßen zwei fremde Menschen,
die jedoch sehr nett aussahen und über mein tolles Haar staunten. Trotzdem
war mir das alles nicht geheuer.
Meine Mutter und einige meiner Spielgefährten hatte Frauchen auch rausgeholt.
Ich habe sie nie wieder gesehen. Während die Leute und mein Frauchen miteinander
redeten, versuchte ich, ein Loch in die Tür zu kratzen. Ich wollte raus,
zu meinen Freunden. Es klappte jedoch nicht.
Schließlich nahm mich einer der fremden Menschen auf den Arm und wir gingen
zu einem Auto. Die Fahrt dauerte ewig. In alle Ritzen bin ich gekrochen, in
der Hoffnung, einen Ausgang zu finden. Es war vergebens!
Dann machten wir eine Pause. Hier sollte ich Pippi machen. Was die sich so denken!
Mir war bange und ich wollte zu meinen Freunden zurück. Jedoch, die Reise
ging weiter. Irgendwann hielten wir endlich in einem großen Garten, der
ringsherum durch einen Zaun eingegrenzt war, an. In dem Garten stand ein Haus,
in welches wir hineingingen. Nachdem wir die dritte Tür aufmachten, dachte
ich, ich bin wieder zu Hause. Eine ganze Bande Artgenossen kam mir entgegengetollt.
Sie waren alle sehr freundlich zu mir und wir schlossen noch am gleichen Tag
Freundschaft. Was hatte ich doch für ein Glück! Essen und Trinken
stand auch schon bereit. Anschließend wurden wir in den Garten geschickt.
Nachdem wir ein wenig gespielt hatten, sah ich, dass die anderen das machten,
was ich schon unterwegs hätte tun sollen. Also tat ich es auch.
Dann aber kam das Schönste: Meine neuen Menschen sprachen von "Heia
machen". Das Wort kannte ich noch nicht und so wartete ich erst mal ab.
Meine neuen Freunde verteilten sich. Die eine Gruppe mit einem Menschen mit,
die zweite Gruppe ging mit dem anderen. Später habe ich erfahren, dass
die Jungs mit Papa und die Mädchen mit Mama gingen. Ich war so aufgeregt
und es gab so viel Neues für mich zu entdecken, dass ich gar nicht müde
war. Schließlich rollte ich mich aber doch zusammen und kuschelte mich
an meine neue Mama. Wenn ich heute an das zurückliegende Jahr denke, habe
ich doch Glück gehabt.
Ich habe viele Freunde, immer ist einer zum Spielen da. Abends schmusen wir
dann mit Mama und Papa im Wohnzimmer. Später gehen wir schlafen und wir
dürfen alle mit! Es gibt nur eins, das ich gar nicht mag: Körperpflege!
Muss das sein??? Ich verstecke mich jedes Mal. Mama ruft dann: "Wer nicht
baden will, kommt nicht ins Bett". Also lasse ich es über mich ergehen.
Beim kämmen versuche ich auch immer, mich davor zu drücken, aber Mama
merkt es immer. Neuerdings reden meine Menschen immer von Hochzeit machen. Meinen
die mich damit? Einmal wollte ich schon, aber Mama sperrte mich ganz lange in
ihr Schlafzimmer. Da habe ich mich ganz furchtbar gerächt! Alles, was Mama
Bücher nennt, habe ich versucht zu essen. Es war für mich eine schreckliche
Zeit, so ganz allein. Fast so schlimm wie baden und kämmen. Da will ich
jetzt gar nicht dran denken, sondern ich freue mich, dass ich mit meinen Freunden
in der Sonne spielen kann und genieße mein Leben. Zur Zeit ist mir nicht
nach Hochzeitmachen.
Yorkshire Terrier und Zwergpudel Zwinger "von den silbernen Birken"
Autorin: Ingrid Erfmann, Herford
Aus: Vereinsjournal 1/96
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